Löwenzahn

Taraxacum officinale Wiggers

Der Löwenzahn ist bei uns leider als Unkraut verschrien, wahrscheinlich deswegen, weil er so häufig anzutreffen ist. Wer aber weiß, was er alles leisten kann und wie gut er darüberhinaus auch schmeckt, der kann es gar nicht erwarten, bis er wieder blüht.

Löwenzahn enthält viele Bitterstoffe und diese unterstützen unsere Verdauung indem sie die Produktion der Magensäure und des Gallensaftes anregen, sobald unsere Mundschleimhaut damit in Berührung kommt. Wer also weiß, dass ein üppiges Mahl auf ihn zukommt, der kann vorab einen Salat essen, unter den auch junge Löwenzahnblätter gemischt sind. Aber Achtung: nicht zuviel davon, denn die Blätter sind leicht bitter.

Neben den Bitterstoffen enthält der Löwenzahn auch noch Flavonoide, Gerbstoffe, Vitamine und Inulin.

Da Gerbstoffe den Bakterien den Nährboden entziehen und gleichzeitig die betroffenen Stellen mit einem schützenden Film umschließen, werden Kräuter mit diesen Inhaltsstoffen gerne bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, bei Entzündungen der Magenschleimhaut und bei Durchfall eingesetzt. So auch der Löwenzahn.

Flavonoide wiederum sind sogenannte Radikal-Fänger und wirken damit der Entstehung von Krebs entgegen. Sie wirken außerdem entzündungshemmend und eine Kur mit Löwenzahnsirup kann sehr gut gegen Arteriosklerose helfen.

Untersuchungen haben belegt, dass speziell die Wurzel des Löwenzahns stark galletreibende Wirkung hat und deswegen bei insbesondere bei Gallensteinen, Gelbsucht und anderen Arten von Leberinsuffizienz unterstützen kann.

Da Löwenzahn stark harntreibend wirkt sollte man mit der Dosierung gut aufpassen und auch genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Diese Wirkung hilft andererseits natürlich beim Ausschwemmen von Nierensand und dem Loswerden von kleinen Nierensteinchen.

Eingangs habe ich erwähnt, dass Löwenzahn auch sehr lecker schmeckt. Diesbezüglich kann ich das Ausprobieren des folgenden Rezepts wärmstens empfehlen!

Rezepte

Löwenzahngelee

200 g Löwenzahnblüten, 500 g Gelierzucker, 1 Zitrone.
Die Löwenzahnblüten an einem sonnigen und trockenen Tag pflücken und die gelben Blütenblätter aus dem Blütenkorb ziehen. Die Löwenzahnblüten mit dem Zitronensaft in einen Topf geben und so viel Wasser dazugeben, dass die Blüten bedeckt sind. Aufkochen lassen, von der Kochstelle ziehen und 40 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen. Den Gelierzucker dazugeben und die Masse 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. In desinfizierte Gläser abfüllen, 10 min auf den Kopf stellen und dann kühl und dunkel lagern.
Es dauert zwar schon eine gewisse Zeit bis die 200 g Löwenzahnblüten aus den Blütenkörben gezogen sind, aber dieses Gelee schmeckt wirklich ausgezeichnet als Belag am Butterbrot!

Löwenzahnsirup

4 gehäufte Hände mit Löwenzahnblüten in zwei Litern Wasser gut kochen. Flüssigkeit abseihen und solange sie noch heiß ist, den Saft von 2 Zitronen, sowie 1,5 kg Zucker hinzugeben. Den Saft unter stetem Rühren solange kochen, bis man eine fadenziehende, sirupartige Masse erhält. Die Flüssigkeit in dunkle Flaschen abfüllen und an einem kühlen Ort aufbewahren.
Als Kur drei- bis sechs Wochen lang jeden Tag einen Esslöffel zu sich nehmen.

Löwenzahnpesto

Pesto aus frischem Löwenzahn passt ideal zu Teigwaren, als Bruschetta-Aufstrich, zu Mozzarella und es kann natürlich auch zum Anmachen von Salaten verwendet werden.
Um das Pesto herzustellen, pflückt man frische und vor allem junge Löwenzahnblätter und mixt diese gemeinsam mit Olivenöl, Knoblauch, Cashewkernen und Zitronensaft im Stabmixer. Beim Abfüllen in Gläser muss man darauf achten, dass das Pesto mit einer dünnen Schicht Olivenöl abgedeckt ist. Sobald das Glas mal angebrochen ist, bitte unbedingt im Kühlschrank aufbewahren. Sofern das Pesto an einem kühlen und dunklen Ort aufgehoben wird, ist es über mehrere Monate hinweg haltbar.

 

Die Inhalte dieser Seite wurden sorgfältig recherchiert. Es kann trotzdem keine Gewährleistung für Fehlerlosigkeit gegeben werden. Die angeführten Hausmittel sind teilweise schon sehr alt, zum Teil nicht wissenschaftlich erwiesen, entsprechen also nicht unbedingt dem aktuellen Stand der Medizin.

Sie sind deshalb nicht als Ersatz für eine ärztliche Behandlung geeignet!

Wenden Sie sich im Falle einer Erkrankung also an einen Arzt, bevor Sie sich selbst behandeln. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der hier vorgestellten Hausmittel kann nicht garantiert werden. Falls Sie Heilkräuter oder andere Mittel einsetzen möchten, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach Nebenwirkungen bzw. Wechselwirkungen und anderen möglichen Gefahren, die auftreten können.