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Schlehe

Prunus spinosa L.

Den ganzen Sommer schon haben uns die dunkelblauen Früchte des Schlehdorns gelockt, von ihnen zu kosten. Wer sie probiert hat, war leidlich enttäuscht, denn sie waren zwar wunderschön und verheißungsvoll, aber der erste Biss war enttäuschend: ein extrem saures Erlebnis. Aber jetzt, nach den ersten Nachtfrösten lohnt sich ein neuerlicher Versuch. Denn die Früchte des Schlehdorns brauchen den Frost, um ihr einzigartiges Aroma voll zu entwickeln.

Diesen Prozess können wir mit Hilfe eines Gefrierfachs oder Tiefkühlschranks unterstützen und beschleunigen. Am besten ein- bis zweimal einfrieren und wieder auftauen und dann Marmelade und Gelee kochen oder einen leckeren Schlehenlikör ansetzen.

Bevor wir uns den Rezepten widmen, ein wenig Wissenswertes über die Schlehe: Sie gehört zu den Rosengewächsen. Der sauer-herbe Geschmack, mit dem sie uns vor den Frostnächten abschreckt, ist den Gerbstoffen geschuldet. Diese wirken zusammenziehend und helfen bei der Wundheilung. Außerdem kann die Schlehe mit Flavonoiden aufwarten. Diese gelten in der menschlichen Ernährung als anti-oxidativ, sind also sogenannte Radikal-Fänger. Sie wirken der Entstehung von Krebs entgegen und sind entzündungshemmend. Die Früchte sind zudem reich an Vitamin C. Der Saft der Schlehe hilft laut Volksheilkunde bei Durchfallerkrankungen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Warum ich die Schlehe aber so sehr liebe, hat einen ganz anderen Grund. Als Genussmensch fasziniert mich ihr einzigartiges Aroma, nachdem ich sie zu Marmelade und Gelee verkocht habe. Zugegeben: ein wenig Arbeit ist es schon, um zu diesem Geschmackserlebnis zu kommen. Denn hat man einmal die Früchte vom störrischen Strauch gepflückt, der wie sein Name schon sagt, Dornen trägt, müssen sie noch ein- bis zweimal tiefgefroren und wieder aufgetaut werden.

Rezepte

Schlehenmarmelade und -gelee

Für die Marmelade kommen die Schlehen in einen Topf und werden mit Wasser bedeckt, das wir zum Aufkochen bringen. Dadurch platzen die Früchte leicht auf und sind nun bereit, um durch ein feines Sieb zu Mus gepresst zu werden. Den Sud, der durch das Aufkochen entstanden ist und auch die durch das Pressen übriggebliebenen Kerne mit Fruchtresten und Schalen heben wir für das Gelee auf. Anschließend kochen wir die Mus-Menge mit der entsprechenden Menge Gelierzucker auf, verfeinern mit Vanillepulver und füllen sie in sterile Gläser ab. Die so entstandene Marmelade schmeckt süß-sauer mit einem Hauch von Vanille. Besonders gut lässt sie sich für die demnächst anstehende Weihnachtsbäckerei verwenden, wo sie durch ihre dunkle Farbe nicht nur zu einem schönen Kontrast zu den hellen Keksen führt, sondern diese durch ihren Geschmack auch davor bewahrt, zu süß zu sein.

 

 

           rezept schlehe

Wer die Marmelade doch etwas süßer genießen möchte, kann auf 1 kg Schlehe 3 Äpfel mit einkochen. Dazu befreien wir die Äpfel vom Gehäuse, schneiden sie in kleinere Stücke und lassen sie gemeinsam mit den Schlehenfrüchten 20 Minuten kochen. Danach passieren wir die Masse wieder durch ein Sieb und kochen sie gemeinsam mit Gelierzucker und Vanille ein.

Für das Gelee kochen wir den Sud und die übriggebliebenen Kerne und Fruchtreste gemeinsam für ca. 20 Minuten. Die Fruchtreste werden nochmals durch das Sieb gepresst, denn ein wenig Mus ist noch zu holen, das wir gerne in den Sud mischen können. Danach reduzieren wir den Sud durch Kochen auf 2/3 der ursprünglichen Flüssigkeitsmenge. Wieder kochen wir mit der entsprechenden Gelierzuckermenge ein und verfeinern mit Vanille. Anschließend füllen wir das Gelee in sterile Gläser. Für das Gelee kochen wir den Sud und die übriggebliebenen Kerne und Fruchtreste gemeinsam für ca. 20 Minuten. Die Fruchtreste werden nochmals durch das Sieb gepresst, denn ein wenig Mus ist noch zu holen, das wir gerne in den Sud mischen können. Danach reduzieren wir den Sud durch Kochen auf 2/3 der ursprünglichen Flüssigkeitsmenge. Wieder kochen wir mit der entsprechenden Gelierzuckermenge ein und verfeinern mit Vanille. Anschließend füllen wir das Gelee in sterile Gläser.

Schlehenlikör

Für kalte Winterabende bietet sich zudem das Ansetzen eines Schlehenlikörs an. Das ist zudem wirklich wenig Arbeit. Dazu geben wir 300g der aufgetauten Schlehen, 300g Rohrzucker, 1 Liter Korn, 1 Vanilleschote und eine halbe Zimtstange in ein gut verschließbares Glas und rühren die Mischung ca. 15 Minuten, um den Zucker aufzulösen. Danach stellen wir das Glas auf ein warmes Fensterbrett und lassen die Mischung dort ca. 4 Wochen ziehen. Einmal pro Tag sollten wir die Flüssigkeit ein wenig schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe gut verteilen und sich der Zucker optimal auflöst. Am Ende der 4 Wochen füllen wir den Likör in Flascherl und lagern sie kühl und dunkel.

 

Die Inhalte dieser Seite wurden sorgfältig recherchiert. Es kann trotzdem keine Gewährleistung für Fehlerlosigkeit gegeben werden. Die angeführten Hausmittel sind teilweise schon sehr alt, zum Teil nicht wissenschaftlich erwiesen, entsprechen also nicht unbedingt dem aktuellen Stand der Medizin.

Sie sind deshalb nicht als Ersatz für eine ärztliche Behandlung geeignet!

Wenden Sie sich im Falle einer Erkrankung also an einen Arzt, bevor Sie sich selbst behandeln. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der hier vorgestellten Hausmittel kann nicht garantiert werden. Falls Sie Heilkräuter oder andere Mittel einsetzen möchten, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach Nebenwirkungen bzw. Wechselwirkungen und anderen möglichen Gefahren, die auftreten können.